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Tutorial zur Ultraschallprüftechnik

3.5 Anzeigeformate

A-Bild-Anzeige

Jedes Ultraschallprüfgerät zeichnet immer zwei grundlegende Parameter eines Echos auf: Höhe (Amplitude) und zeitliche Position relativ zu einem Nullpunkt (Impulslaufzeit). Die Laufzeit hängt ihrerseits von der Tiefenlage oder dem Abstand zum Reflektor ab, und basiert auf der Schallgeschwindigkeit im geprüften Werkstoff nach dem folgenden einfachen Verhältnis: Abstand = Schallgeschwindigkeit × Zeit.

Die einfachste Darstellung einer Ultraschallwelle ist das A-Bild, in dem die Echoamplitude und die Laufzeit in einem einfachen Koordinatensystem aufgezeichnet werden, wobei die vertikale Achse die Amplitude darstellt und die horizontale Achse die Zeit. Dies ist das Standardformat zur Echodarstellung bei der Ultraschallprüfung. Das folgende Beispiel zeigt ein gleichgerichtetes A-Bild, nicht gleichgerichtete A-Bilder werden auch eingesetzt. Der rote Balken auf dem Bildschirm ist eine Blende, die einen Teil des Wellenzuges zur Analyse auswählt, normalerweise zum Messen der Amplitude und/oder der Tiefe.

B-Bild

Eine andere Darstellungsweise des A-Bilds ist das B-Bild mit Einzelwert. Ein B-Bild-Format wird oft mit Prüfgeräten für konventionellen Ultraschall und Korrosionsdickenmessern eingesetzt, um die Tiefe der Reflektoren entsprechend ihrer linearen Position aufzuzeichnen. Beim Abtasten des Prüfteils mit dem Schallkopf wird die Dicke als Funktion von Zeit oder Position aufgezeichnet und ein Tiefenprofil erstellt. Anhand der Beziehung zwischen Ultraschalldaten und tatsächlicher Position des Schallkopfs wird eine proportionale Ansicht aufgezeichnet, in der Daten mit bestimmten Bereichen des Prüfteils verknüpft sind. Dieses Nachführen der Position wird normalerweise mittels elektromechanischer Geräte, Weggeber genannt, durchgeführt. Weggeber werden entweder in Halterungen von Hand geführt, oder sind in automatische Systemen eingebaut, die den Prüfkopf mit einem programmierbaren motorgesteuerten Scanner führen. In beiden Fällen zeichnet der Weggeber die genaue Position der Datenerfassung nach einer vom Prüfer festgelegten Prüfsequenz und Indexauflösung auf.

Im folgenden Beispiel zeigt das B-Bild zwei tief liegende Reflektoren und einen flach liegenden Reflektor, die den Positionen der Querbohrungen im Justierkörper entsprechen.

Spezielle A-Bild-Funktionen

Einfrieren: Eine Einfrier-Funktion wird zum Einfrieren der Bildschirmanzeige in Echtzeit zur weiteren Analyse eingesetzt, während der Schallkopf vom Prüfteil entfernt werden kann. Viele digitale Prüfgeräte ermöglichen das Einstellen von Bildschirm-, Konfigurations- und Messparametern auf dem eingefrorenen Bildschirm.

Spitzenwertspeicher: Eine Spitzenwertspeicher-Funktion erstellt und speichert auf dem Bildschirm die Amplitude jedes Displaypunkts und aktualisiert jedes Pixel, wenn ein Signal von einer größeren Amplitude erfasst wird. Das Ergebnis ist eine Anzeige eines A-Bilds mit Amplitudenmaximum über dem Live A-Bild. Der Spitzenwertspeicher ist nützlich, um Fehlerindikationen beim Prüfen eines Prüfteils und um das Maximum vom Reflektor bei Schrägeinschallung aufzuzeichnen. Zum Beispiel prüft im obigen Video ein Schallkopf einen fünfstufigen Justierkörper und das Gerät zeichnet das Echo von jeder Stufe auf.

Halten des Spitzenwertes: Eine Funktion zum Halten des Peakwertes ähnelt dem Spitzenwertspeicher, mit Ausnahme, dass sie eine einmalige Bildschirmkopie darstellt, die nicht aktualisiert wird, auch wenn das Live A-Bild das gespeicherte Maximum übersteigt. Sie wird normalerweise eingesetzt, um ein Live A-Bild mit dem eines Justierkörpers zu vergleichen.

Rauschunterdrückung: Eine Funktion zur Rauschunterdrückung beseitigt ungewollte niedrige Signale von der A-Bild-Anzeige, was die Basislinie des Hintergrundrauschen reduzieren und ein sauberes Bild bieten kann. Einige Prüfnormen verbieten jedoch den Einsatz der Rauschunterdrückung, da diese auch kleine Fehlerindikationen ausblendet. Im folgenden Beispiel wird eine Rauschunterdrückung von 20 % eingesetzt (durch die horizontale grüne Linie markiert), um ein durch Kornstreuung bedingtes Hintergrundrauschen bei einer Prüfung eines Gussteils zu beseitigen.

Ohne Rauschunterdrückung

Ohne Rauschunterdrückung (0 %)

Mit Rauschunterdrückung

Mit Rauschunterdrückung (20 %)

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