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Goldwert: Die Erkennung von gefälschten Schmuckstücken mittels RFA

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Die Erkennung von gefälschten Schmuckstücken mittels RFA

Haben Sie schon jemals auf einem Flohmarkt Schmuck gefunden, den Sie einfach haben mussten? Doch woher kann man wissen, ob er seinen Preis auch wirklich wert ist? Angenommen ein Paar Goldohrringe soll einen Feingehalt von 18 Karat besitzen. Wie kann das überprüft werden? Während meiner Reisen habe ich solch eine Situation beim Schmuckkauf öfter erlebt. Da ich aber mit Geräten zur Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) arbeite, war dies leicht zu überprüfen.

Überprüfung von Schmuckmaterialien

Schmuck kann auf verschiedene Weise analysiert und geprüft werden, aber durch einige Methoden kann der Schmuck beschädigt (oder sogar zerstört) werden.

  • Überprüfung mit dem bloßen Auge und/oder einer Juwelierlupe: Ein erfahrener Juwelier kann die Echtheit und Qualität bestimmter Schmuckstücken mithilfe einer Lupe überprüfen, aber dies ist nicht immer möglich.
  • Messung von Gewicht/Dichte: Gold ist ein Metall von hoher Dichte. Wenn Goldschmuck in Wasser gelegt wird, kann festgestellt werden, wie viel Wasser es verdrängt. Anhand dieses Volumens wiederum lässt sich bestimmen, ob es sich um reines Gold handelt. Da Gold für Schmuck jedoch häufig ganz offiziell mit anderen Metallen legiert ist, ist dieser Test unzuverlässig.
  • Markierungen: Goldschmuck ist gelegentlich mit Goldstempeln versehen, die den Feingehalt angeben, wie z. B. 10 kt oder 14 kt, doch diese können gefälscht sein.
  • Salpetersäure: Ein Goldteil wird mit einem Prüfteil gekratzt, um einen kleinen Kratzer zu hinterlassen. Jedoch wollen die meisten Leute ihren Schmuck oder andere wertvollen Objekte nicht beschädigen. Um diesen Kratzer zu entfernen, wird Salpetersäure aufgetragen. Je nach Säurekonzentration kann dadurch der Feingehalt des Goldes bestimmt werden.
  • Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA): Eine komplett zerstörungsfreie Analysemethode, bei der der Schmuck unversehrt und unbeschädigt bleibt. Ein Handanalysator oder ein Tischgerät sendet Röntgenstrahlung in das Schmuckstück. Dabei werden Atome angeregt. Die dabei frei werdende Energie wird in Form von Fluoreszenzstrahlung zurück zum Detektor gesendet. Das Gerät verwendet Röntgenfluoreszenz zur Bestimmung der chemischen Zusammensetzung des für ein Schmuckstück verwendeten Materials.

Warum sollte die RFA zur Überprüfung von Schmuck gewählt werden?

Mittels RFA können Gold, Silber, Metalle der Platingruppe, andere Nichtedelmetalle in Legierungen, Begleitelemente und Goldbeschichtungen zerstörungsfrei analysiert werden. Auch einige falsche Edelsteine, wie kubisches Zirkonoxid, Titanit und Bleiglas, lassen sich mithilfe der RFA erkennen. Die Überprüfung der Materialzusammensetzung von Schmuck ist wichtig, um Betrug zu vermeiden und potenziell schädliche Elemente zu erkennen. Beispielsweise können einige Materialien, wie Nickel, allergische Reaktionen bei Menschen hervorrufen. Andere giftige Materialien können schädlich sein, wenn sie am oder im Körper (wie in Ohrlöchern) getragen werden.

Beim Schmuckankauf ist Vorsicht geboten

Ich habe Schmuckproben analysiert, um ihre Materialzusammensetzung zu bestimmen. Zuerst untersuchte ich ein paar Blätter eines Armbands aus „Gold“. Ich analysierte sie mit einem Vanta RFA-Handanalysator. Die Ergebnisse zeigten einen so geringen Goldanteil (Au), dass es sich um eine Vergoldung handeln musste. Bei dem Armband handelte es sich um eine Kupferlegierung mit einer dünnen Goldbeschichtung.

Goldschmuck in Blattform

Ergebnisse der chemischen Zusammensetzung für die vergoldeten Blätter: Beachten Sie, dass der Goldanteil gering und der Kupferanteil hoch ist.

Element%+/- 3σ
Gold (Au)0,5630,052
Zink (Zn) 35,65 0,14
Osmium (Os) 0,193 0,056
Nickel (Ni) 0,104 0,007
Kupfer (Cu) 63,49 0,14

Danach habe ich ein Paar Ohrringe aus Sterlingsilber analysiert. Sie waren mit dem Stempel 925 versehen, was bedeutet, dass der Anteil an Silber (Ag) 92,5 % betragen muss. Mit dem Vanta Analysator habe ich zuerst die Metalleinfassung des Steins geprüft. Die Ergebnisse zeigten zwei Probleme auf: Das Metall bestand nur zu 82,7 % aus Silber und enthielt 7 % Kadmium. Kadmium ist ein hoch giftiges Material und sollte nicht in Schmuck enthalten sein.

Einer der analysierten Silberohrringe.

Einer der analysierten Silberohrringe.

Element%+/- 3σ
Zink (Zn) 0,33 0,17
Kupfer (Cu) 9,24 0,80
Kadmium (Cd)7,730,73
Silber (Ag) 82,7 1,0

Aufgrund dieser Ergebnisse entschied ich mich, noch einen Schritt weiterzugehen, und habe den Haken, der im Ohrläppchen getragen wird, analysiert. Das Ergebnis ergab einen äußerst Besorgnis anregenden Kadmiumanteil von 20 %, obwohl der zulässige Anteil gemäß den Empfehlungen bestimmter Behörden bei 0,01 % oder weniger liegt.

Ergebnisse der chemischen Zusammensetzung des Ohrringhakens (im Ohrläppchen). Die Ergebnisse liegen alle über den empfohlenen Grenzwerten.

Element%+/- 3σ
Zink (Zn) 4,00 0,52
Eisen (Fe) 1,14 0,53
Kupfer (Cu) 0,22 0,16
Kadmium (Cd)20,11,1
Silber (Ag) 74,6 1,2

RFA-Geräte für die Analyse von Schmuck

Wie aus den obigen Beispielen hervorgeht, ist die RFA eine hervorragende Methode für die Analyse von Schmuck. Wir bieten zwei zuverlässige Geräte zur Identifizierung der Echtheit von Schmuckstücken: den Vanta RFA-Handanalysator und das tragbare GoldXpert RFA-Tischgerät.

RFA-Analysatoren werden für folgenden Edelmetallanwendungen eingesetzt:

  • Analyse des Feingehalts von Gold vor Ort
  • Metallrecycling bei Fahrzeugkatalysatoren
  • Analyse von Goldbarren

Die Röntgenfluoreszenzanalyse (RFA) ist eine häufig verwendete, bewährte und anerkannte Methode zur Analyse der chemischen Zusammensetzung sowie zur Bestimmung der Reinheit und des Feingehalts von Edelmetallen. Die RFA ist eine Methode zur Überprüfung mehrerer Elemente und stellt eine schnellere und kostengünstigere Alternative zu Brennproben oder chemischen Prüfverfahren dar. Da die RFA an Ort und Stelle durchführbar ist, kann so auf einfache Weise das Kundenvertrauen gefördert und die Zuverlässigkeit des Händlers sichergestellt werden.

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Sales Engineer

Jennifer Caban is an Applications Specialist and Sales Engineer with Olympus Corporation of the Americas. She has over eight years’ experience working with X-ray fluorescence and X-ray diffraction technologies in pre- and post-sales support functions. In her current role, Jennifer travels extensively throughout the United States, Latin America, and the Caribbean, training the Olympus sales force, and working with customers in a wide range of industries. Jennifer holds a Bachelor of Arts degree in Environmental Economics from Bates College. She is also fluent in Spanish and proficient in Portuguese. 

Januar 31, 2019
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