Eine Methode zur Korrosionsüberwachung ist die Messung der Restwanddicke bei Rohren oder anderen Metallkonstruktionen. Für die Messung der Restwanddicke bei Metallrohren, Tanks, Schiffsrümpfen oder anderen angestrichenen oder beschichteten Konstruktionen stehen verschiedene Optionen zur Verfügung.
Restwanddicke
In vielen industriellen und petrochemischen Wartungsanwendungen muss die Restwanddicke von solchen Metallen gemessen werden, die Korrosion ausgesetzt sind. Häufig sind diese Metallrohre und -teile mit einem Anstrich oder einer ähnlichen nichtmetallischen Beschichtung überzogen. Mit herkömmlichen Ultraschalldickenmessern führt das Vorhandensein eines Anstrichs oder einer ähnlichen Beschichtung zu Messfehlern, wobei die offenbare Metalldicke aufgrund der viel langsameren Schallgeschwindigkeit des Anstrichs häufig um mehr als das Doppelte der Anstrichdicke erhöht wird. Für dieses Problem bieten die Dickenmesser 38DL PLUS und 45MG (optional) zwei Lösungen : die Echo-Echo- und THRU-COAT Technik. Jede Technik hat Vorteile und Nachteile. Wenn beiden Techniken verstanden werden, fällt die Auswahl der richtigen Lösung je nach Anwendung leichter.
Abbildung 1: 38DL PLUS Dickenmesser |
Abbildung 2: THRU-COAT Technik |
Abbildung 3: Echo-Echo Technik |
Echo-Echo Technik
Bei der Echo-Echo-Dickenmessung wird auf die bewährte Technik der Messung des Zeitintervalls zwischen zwei aufeinanderfolgenden Rückwandechos der Schallwelle durch das Prüfmaterial zurückgegriffen (Abbildung 4). Bei lackiertem Metall treten diese mehrfachen Rückwandechos nur im Metall und nicht in der Beschichtung auf, sodass das Intervall zwischen zwei Rückwandechos (Rückwandecho 1 und 2 oder Rückwandecho 2 und 3 usw.) nur die Metalldicke repräsentiert und die Beschichtungsdicke außer Acht lässt.
Vorteile der Echo-Echo-Messung:
- Funktioniert mit verschiedenen allgemeinen Messköpfen
- Funktioniert auch bei rauen Beschichtungen
- Kann mit einem geeigneten Messkopf bei hohen Temperaturen bis 500 °C durchgeführt werden
Nachteile der Echo-Echo-Messung:
- Erfordert mehrere Rückwandechos, die bei schwer korrodierten Metallen möglicherweise fehlen
- Kleinerer Dickenbereich als mit der THRU-COAT Technik
Abbildung 4: Funktionsweise der Echo-Echo-Messung |
THRU-COAT Messung
Bei der THRU-COAT Messung wird eine patentierte Software eingesetzt, um das Zeitintervall eines Echos in der Beschichtung zu bestimmen. Mit diesem Zeitintervall wird die Beschichtungsdicke berechnet und angezeigt. Durch Subtrahieren dieses Intervalls vom Gesamtmesswert berechnet das Messgerät die Dicke des Metalluntergrunds und zeigt diese an.
Vorteile der THRU-COAT Technik gegenüber der Echo-Echo Technik:
- Für verschiedenste Metalldicken geeignet, in der Regel von 1 mm bis mehr als 50 mm bei Stahl
- Nur ein Rückwandecho erforderlich
- Kann die Mindestrestdicke des Metalls bei Lochfraß genauer messen
Nachteile der THRU-COAT Technik:
- Beschichtung muss nichtmetallisch und mindestens 0,125 mm dick sein
- Beschichtungsoberfläche muss relativ glatt sein
- Erfordert einen von zwei speziellen Messköpfen
- Nur auf Oberflächen mit einer Temperatur von max. 50 °C einsetzbar
Für weitere Informationen zu der Echo-Echo- und THRU-COAT Technik schauen Sie sich dieses Video an oder lesen Sie dieses Anwendungsbeispiel.